Sebastian Schütze und Maria Antonietta Terzoli, Tasso und die bildenden Künste. Dialoge – Spiegelungen – Transformationen (De Gruyter, 2018)

Mit seinen Hauptwerken, der Aminta und der Gerusalemme Liberata, verbindet Tasso den Anspruch, die großen antiken Gattungen der Hirtendichtung und des Epos zu erneuern und in die Moderne zu übertragen. Die dichte Folge von Editionen und die umgehende Übersetzung in fast alle europäischen Kultursprachen bezeugen eindrucksvoll den universalen Ruhm und die bis heute andauerndeRezeption des großen Renaissancedichters. Schon zu Lebzeiten setzt auch die bildkünstlerische Auseinandersetzung ein, bereits 1590 erscheint die erste illustrierte Ausgabe der Gerusalemme Liberatamit den berühmten Darstellungen von Bernardo Castello. Mehr als die militärischen Ereignisse des Kreuzzuges sind es die dem Epos eingewobenen tragischen Liebesgeschichten von Rinaldo und Armida, Tancredi und Clorinda, Olindo und Sofronia, die die Künstler und ihr Publikum bewegen.

 

Dem Band liegen die Vorträge der gleichnamigen Tagung zugrunde, die am 2.-4. November 2016 in Wien am Italienischen Kulturinstitut und am Kunsthistorischen Institut der Universität stattgefunden hat. Die Rime und der Aminta sind dabei genauso Gegenstand der Analyse wie Gerusalemme Liberata und Gerusalemme Conquistata. Schwerpunkte des Bandes bilden die Tasso-Porträts und sein Autorschaftskonzept, seine dichterische Verarbeitung zeitgenössischer Kunst und die ekphrastische Tradition, die frühen Illustrationen der Gerusalemme Liberata von Domenico Mona und Antonio Tempesta, exemplarische Analysen der Tasso Interpretationen in der Malerei des 17. Jahrhunderts bei Ludovico Carracci, Giovanni Battista Vanni, Pietro Testa, Paolo Domenico Finoglio, Anthonis van Dyck und Nicolas Poussin, bis hin zur Rezeption Tassos in der britischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Dabei liegt der Fokus immer auf den produktiven Wechselwirkungen von Bildern und Texten.

 

Scheda dell’editore

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